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Wann ist der richtige Zeitpunkt für Winterreifen?

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Der Wechsel auf Winterreifen ist jedes Jahr ein zentrales Thema für Autofahrer in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Doch wann genau ist der richtige Zeitpunkt, um auf Winterreifen umzurüsten? Welche gesetzlichen Vorgaben gibt es? Wie unterscheiden sich die Preise? Und worauf solltest du beim Kauf und Wechsel achten? Hier findest du alle wichtigen Informationen und viele hilfreiche Tipps rund um das Thema Winterreifen.

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Ethan Walsweer via unsplash

 

Ab wann gilt die Winterreifenpflicht in Deutschland, Österreich und der Schweiz?

In Deutschland gibt es keine feste Zeitspanne, sondern eine sogenannte situative Winterreifenpflicht. Das bedeutet: Du musst Winterreifen aufziehen, sobald winterliche Straßenverhältnisse herrschen – also bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte. Die bekannte Faustregel „O bis O“ (Oktober bis Ostern) hilft dir, den richtigen Zeitraum einzuschätzen. Gesetzlich vorgeschrieben ist sie aber nicht. Wer bei winterlichen Bedingungen mit Sommerreifen unterwegs ist, riskiert Bußgelder, Punkte in Flensburg und Probleme mit der Versicherung.

In Österreich ist die Regelung klarer: Hier gilt zwischen dem 1. November und dem 15. April eine Winterreifenpflicht, sofern winterliche Straßenverhältnisse herrschen. Wer in dieser Zeit mit ungeeigneter Bereifung erwischt wird, muss mit Strafen rechnen.

In der Schweiz gibt es keine generelle Winterreifenpflicht. Allerdings kann es bei einem Unfall im Winter ohne geeignete Bereifung zu einer Mitschuld kommen. Die Haftung kann sich erhöhen, wenn nachgewiesen wird, dass der Unfall mit Winterreifen hätte verhindert werden können.

Achte auf das Alpine-Symbol – das ist jetzt Pflicht!

Seit dem 1. Januar 2018 dürfen in Deutschland bei winterlichen Straßenverhältnissen nur noch Reifen mit dem Alpine-Symbol (Schneeflocke im Bergpiktogramm) als Winterreifen verwendet werden – das gilt sowohl für klassische Winterreifen als auch für Ganzjahresreifen. Reifen mit dem älteren M+S-Zeichen gelten nicht mehr als ausreichend. Für Reifen, die vor dem 1. Januar 2018 produziert wurden und nur das M+S-Symbol tragen, gibt es eine Übergangsfrist bis zum 30. September 2024. Danach sind ausschließlich Reifen mit dem Alpine-Symbol erlaubt.

Das bedeutet für dich:

  • Prüfe beim Reifenkauf immer, ob das Alpine-Symbol vorhanden ist.
  • Nach Ablauf der Übergangsfrist dürfen im Winter nur noch Reifen mit Alpine-Symbol genutzt werden – egal, ob Winter- oder Allwetterreifen.
  • Wer ohne das Symbol unterwegs ist, riskiert Bußgelder, Punkte und Probleme mit der Versicherung.

Was unterscheidet Winterreifen von Sommerreifen und warum sind sie im Winter unverzichtbar?

Winterreifen bestehen aus einer speziellen Gummimischung, die auch bei niedrigen Temperaturen flexibel bleibt. Das sorgt für besseren Grip und deutlich kürzere Bremswege auf kalten, nassen oder verschneiten Straßen. Das Profil ist so gestaltet, dass Schnee, Matsch und Wasser optimal abgeleitet werden – Aquaplaning wird so vorgebeugt. Achte beim Kauf auf das Alpine-Symbol (Schneeflocke) auf der Reifenflanke – das garantiert, dass der Reifen für winterliche Bedingungen zugelassen ist.

Im Gegensatz dazu verhärten Sommerreifen bei niedrigen Temperaturen, verlieren ihre Haftung und verlängern den Bremsweg erheblich. Das kann im Ernstfall lebensgefährlich werden – daher sind Winterreifen im Winter unverzichtbar. Moderne Winterreifen bieten zudem spezielle Lamellen, die sich bei Schnee und Eis regelrecht „festkrallen“ und so für noch mehr Sicherheit sorgen.

Wie finde ich die passenden Winterreifen für mein Auto?

Die passende Reifengröße findest du entweder in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 (Fahrzeugschein), im Tankdeckel oder in der Bedienungsanleitung deines Fahrzeugs. Achte beim Kauf unbedingt auf das Alpine-Symbol, denn nur Reifen mit diesem Symbol sind für den Wintereinsatz gesetzlich zugelassen. Darüber hinaus solltest du auf aktuelle Testergebnisse unabhängiger Prüforganisationen achten – diese geben dir einen guten Überblick über Qualität, Sicherheit und Preis-Leistung.

Neben der Reifengröße spielen auch Tragfähigkeitsindex und Geschwindigkeitsindex eine wichtige Rolle.

Überlege außerdem, ob du klassische Winterreifen oder vielleicht sogar Allwetterreifen in Betracht ziehen möchtest – letztere sind für Wenig Fahrer in milden Regionen manchmal eine Alternative, ersetzen aber echte Winterreifen bei häufigen winterlichen Bedingungen nicht.

Beim Kauf lohnt sich ein Blick auf das Reifenlabel: Es informiert über Nasshaftung, Kraftstoffeffizienz und Geräuschentwicklung. Und nicht zuletzt: Bei Unsicherheiten hilft dir unser Expertenteam per E-Mail oder Telefon gerne weiter.

Wie hoch sind die Preise für Winterreifen und worauf sollte ich beim Kauf achten?

Die Preise für Winterreifen variieren stark – je nach Marke, Größe, Qualität und Saison. Günstige Modelle bekommst du bereits ab etwa 40 € pro Reifen, während Premiumreifen je nach Dimension und Hersteller bis zu 150 € oder mehr kosten können. Für einen kompletten Satz solltest du also mindestens 160 €, bei hochwertigen Reifen auch 400–600 € einplanen.

Ein Preisvergleich lohnt sich immer, denn je nach Saison und Händler gibt es oft große Unterschiede. Besonders im Spätsommer und Frühherbst findest du attraktive Angebote, bevor die Nachfrage im Oktober und November stark ansteigt. Wer frühzeitig kauft, profitiert nicht nur von besseren Preisen, sondern auch von einer größeren Auswahl an Modellen und Dimensionen.

Achte beim Kauf nicht nur auf den Preis, sondern auch auf Qualität und Testergebnisse. Billige Reifen ohne Prüfsiegel können im Ernstfall gefährlich werden. Ein weiterer Tipp: Viele Händler bieten attraktive Komplettpreise für Reifen inklusive Montage, Auswuchten und Altreifenentsorgung an. Das spart Zeit und oft auch Geld.

Hinweis: Die genannten Preise dienen als Richtwerte und können je nach Fahrzeug, Marke, Größe, Saison und Anbieter variieren. Für ein individuelles Angebot lohnt sich immer ein Preisvergleich oder eine persönliche Beratung.

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Annie Smurova via Unsplash

 

Wann und wie sollte ich die Winterreifen wechseln lassen?

Der beste Zeitpunkt für den Wechsel auf Winterreifen ist, bevor die Temperaturen dauerhaft unter 7 °C fallen – das ist meist im Oktober der Fall. Warte nicht bis zum ersten Schnee, denn dann sind Werkstatttermine oft knapp und die Wartezeiten lang. Ein frühzeitiger Wechsel sorgt für Sicherheit und Stressfreiheit.

Beim Wechsel solltest du auf das richtige Anzugsdrehmoment der Radmuttern achten, den Luftdruck kontrollieren und die Profiltiefe überprüfen (Fachleute empfehlen mindestens 4 mm, gesetzlich sind 1,6 mm das Minimum). Nach dem Wechsel solltest du die Sommerreifen gründlich reinigen und an einem kühlen, trockenen Ort lagern – am besten liegend und nicht gestapelt, um Verformungen zu vermeiden.

Viele Werkstätten bieten einen Reifenwechsel-Service inklusive Einlagerung an. So sparst du Platz und kannst sicher sein, dass deine Reifen fachgerecht gelagert werden. Denke außerdem an einen kurzen Check der Bremsen und des Fahrwerks – der Herbst ist der ideale Zeitpunkt für einen kleinen Fahrzeug-Check.

Fazit: Rechtzeitig planen, sicher durch den Winter

Mit dem rechtzeitigen Wechsel auf Winterreifen bist du auf der sicheren Seite und schützt dich und andere. Informiere dich über die Winterreifenpflicht, kontrolliere das Alpine-Symbol, vergleiche Preise und sichere dir frühzeitig einen Termin zum Reifenwechsel. So startest du entspannt und sicher in die kalte Jahreszeit – egal, was das Wetter bringt.

Wenn du Fragen zu Winterreifen hast oder Unterstützung bei der Auswahl brauchst, hilft dir unser Expertenteam per E-Mail und Telefon gerne weiter.

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